Sonnenstrom im Akku speichern
Ein Artikel von Ines Rutschmann
Finanztip-Expertin für Energie Stand: 16. Juli 2021
Rund 350.000 Speicher für Strom aus Photovoltaikanlagen sind in Deutschland in Betrieb. Das geht aus Daten des Marktstammdatenregisters und des Bundesverbands Solarwirtschaft hervor. Die meisten dieser Speicher sind kleine Batterien, die im Keller von Privathäusern stehen. Doch auch größere Akkus in mittelständischen Unternehmen gehen in diese Zählung ein. Die Geräte speichern den vor Ort erzeugten Strom. So lässt sich die Energie zu einem späteren Zeitpunkt nutzen.
Wer Solarstrom aus einer neuen Photovoltaikanlage (PV-Anlage) erzeugt, ist gut beraten, so viel Strom wie möglich selbst zu nutzen. Denn im Gegensatz zu dem Strom, den Dir ein Versorger liefert, fallen auf selbsterzeugten Strom keine Stromsteuer, kein Netzentgelt und keine einzige Umlage an. So kostet Dich der eigene Strom nur halb so viel wie der über das Stromnetz bezogene – oder sogar noch weniger.
Aber: Nur rund 30 Prozent des eigenen Stroms kannst Du in der Regel direkt nutzen. Denn die Solaranlage erzeugt in den Mittagsstunden die meiste Energie und liefert damit vor allem im Frühling und Sommer deutlich mehr, als Du gerade benötigst. Speicherst Du die Überschüsse aus den sonnenreichen Stunden, kannst Du Deinen selbsterzeugten Strom auch abends verbrauchen. Im Schnitt erhöhen Stromspeicher in Deutschland den Eigenverbrauch auf 60 Prozent.
Die meisten Geräte kaufen Betreiber zusammen mit der Photovoltaikanlage – etwa jeder Zweite, der sich eine kleine Solaranlage anschafft, kauft auch gleich einen Speicher dazu. Da sich die Zahl der installierten Photovoltaikanlagen stetig erhöht, steigt so auch die Zahl der stationären Batteriespeicher: 2020 wurden nach Angaben des Bundesverbands Solarwirtschaft rund 90.000 kleinere Geräte installiert; im ersten Halbjahr 2021 waren es rund 50.000. Die durchschnittliche Größe eines Heimspeichers liegt bei 7 bis 8 Kilowattstunden.
Bei den Geräten dominieren Lithium-Ionen-Batterien. Als 2011 vermehrt stationäre Stromspeicher auf den Markt kamen, wurden auch noch viele Bleisäure-Batterien installiert. Diese wurden mittlerweile von den Lithium-Ionen-Batterien fast vollständig aus dem Markt gedrängt. Auch andere Technologien, wie Redox-Flow-Batterien oder Salzwasserspeicher, spielen 2021 immer noch nur eine kleine Rolle.
Interessant ist der Kauf eines Batteriespeichers auch für Betreiber älterer Solarstromanlagen. Diese speisen ihren Strom meist komplett ins Stromnetz ein und beziehen die Einspeisevergütung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Die Förderung ist für die ersten Anlagen Ende 2020 ausgelaufen; jedes Jahr kommen weitere hinzu. Sollen sie weiter betrieben werden, ist es sinnvoll, den Strom nicht mehr komplett einzuspeisen, sondern möglichst viel selbst zu verbrauchen.
Die Preise für Solarstromspeicher sind in den vergangenen Jahren bereits stark gefallen. Das liegt vor allem daran, dass die in den Batterien verbauten Speicherzellen immer weniger kosten: 2021 ist der Preis für Lithium-Ionen-Zellen auf rund 100 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität gesunken. Für einen kleineren stationären Batteriespeicher zahlst Du dagegen mindestens 600 Euro pro Kilowattstunde. Erhöht sich der Absatz von Geräten weiter, sollten die Batteriehersteller auch ihre Produktionskosten im Zuge einer stärkeren Automatisierung senken können.
Hier geht´s zum vollständigen Ratgeber
https://www.finanztip.de/photovoltaik/stromspeicher/